Politik aktuell

Seit dem Rücktritt des 67-jährigen Bundesrates Pascal Couchepin, können sich die Schweizer Parlamentarier in den nächsten Monaten wieder der seichten Personalpolitik hingeben. Von der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sind sie völlig überfordert. Wobei es selten auch, einige Lichtblicke gibt, beispielweise verabschiedete der Ständerat eine Motion zur Förderung von Solarenergie, siehe „Eine Milliarde für warmes Wasser“.

Natürlich hat der Bundesrat seine Einwände gegen diese Motion, er siehe Kapazitätsprobleme bei dem Gewerbe und selbstverständlich auch bei der Finanzierung. Der Bundesrat hatte am 15.10.2008 zusammen mit der Schweizerische Nationalbank (SNB) beschlossen die UBS mit USD 60 Milliarden zu stützen. Die Stützungsmassnahmen wurden später auf USD 38.7 Mrd. plus CHF 6 Mrd. reduziert. Bei der Rettung einer Grossbank war der Schweizer Staat sehr grosszügig, aber bei einem nachhaltigen Geschäft wie der Förderung von Solarenergie, fehlt auf einmal das nötige Kleingeld.

Quantitativen Wachstum auf Kosten der Umwelt

Die Politik und Wirtschaft hängt noch immer am quantitativen Wachstum, sicherlich funktioniert dies noch immer für die ärmsten und die Schwellenländer dieser Welt. Die industriellen Staaten sollten sich vermehrt auf ein qualitatives Wachstum einstellen. Leider hat das Steinzeitgehirn unserer Politiker und Wirtschaftsführer noch nicht erkannt, dass ein qualitatives Wachstum mit Fokussierung auf weniger Ressourcenbeanspruchung und im Einklang mit der Umwelt möglich ist. Die globale Produktionskapazität der Autobranche im Jahr 2009 beträgt zirka 90 Millionen Autos – 50 Millionen würde die Nachfrage vollständig decken. Die Rettung von schlechten Unternehmen wie GM, Chrysler und wahrscheinlich auch Opel, zeigt die Unfähigkeit der Politiker, weiter als bis zum nächsten Wahltermin zu denken. Wenn schon Stimulationspakete geschnürt werden, sollten diese 100% zukunftsgerichtet sowie nachhaltig sein und nicht künstlich die umweltzerstörende Technologie des letzten Jahrhunderts am Leben erhalten. Wenn in Deutschland für den Erhalt einen Opel-Arbeitsplatz zirka EUR 200‘000 Staatsgeldern subventioniert wird, frage ich mich schon, wie lange die Politiker eine vernünftige Umweltpolitik noch hinauszögern wollen. Die Technologie für alternative Energien ist heute schon so fortgeschritten, dass sich ein wirtschaftlicher Einsatz durchaus lohnt. Auch der innovative Einsatz der Kommunikations- und Informationstechnologie würde es ermöglichen die CO2-Emissionen und den Energieverbrauch deutlich zu senken.

Vorschlag für ein alternatives Konjunkturprogramm

Heute wird von den Arbeitgebern ein langer Arbeitsweg ihrer Angestellten nicht als etwas negativ wahrgenommen, es werden sogar teilweise Zulagen bezahlt. Zudem wird ein aufwändiger Arbeitsweg mit mehr Steuererleichterungen belohnt. Im Gegenteil sollten Unternehmen die ihren Angestellten einen kurzen Arbeitsweg ermöglichen, belohnt werden. Eine Schienen- und Strasseninfrastruktur weiter auszubauen damit diese Verkehrsaufkommen während des Ferienverkehrs und Stosszeiten standhält, ist reine Geldverschleuderung und zerstört die Umwelt. Ich hatte in den letzten Jahren ein Arbeitsweg von zirka 110 Minuten, wobei ich wenigsten dabei je 20 Minuten mit dem Rad bzw. mit gehen bewältigte, somit konnte ich 40 Minuten der körperlichen Bewegung zu rechnen. Viele der Geschäftsreisen für irgendwelche Sitzungen können heute problemlos mit den Videokonferenzsystemen bewältigt werden.

Telearbeit fördern

Der durchschnittliche US-Amerikaner fährt ein zu grosses und schweres Auto, sie wohnen in zu grossen und schlecht isolierten Häusern und opfern pro Arbeitstag im Durchschnitt mehr als 45 Minuten für den Arbeitsweg. Je besser ausgebaut die Verkehrsmittel sind und je schneller diese die Fortbewegung ermöglichen, umso länger werden die Arbeitswege und umso mehr Personen sind täglich unterwegs, dies gilt auf für die Schweiz. Statt weiterhin Milliarden in Strassen und Schienen zu investieren, sollte die heutige vorhandene Informatiktechnologie ihren Möglichkeiten entsprechend genutzt werden, damit könnte die Arbeit zu Arbeitenden gebracht werden und der Arbeitende müsste nicht unnötig Zeit opfern und die Umwelt unnötig belasten, um sich zur Arbeit zu transportieren.

Die Politik müsste die Unternehmen zu Lösungen mit Telearbeit motivieren. Es gibt verschiedene Formen von Telearbeit, diese muss nicht unbedingt von zuhause erfolgen, es gibt beispielsweise Nachbarschaftsbüros die nicht Arbeitgeber gebunden Telearbeitsplätzen anbieten. Hierzu müsste der Bund sicherlich die Führung bei der Lancierung solcher Nachbarschaftsbüro übernehmen.

Arbeitsstellen optimiert auf Arbeitsweg tauschen

Sehr viele Berner gehen nach Zürich arbeiten und vice versa. Dies kann beispielsweise während den Stosszeiten in den Zügen zwischen diesen beiden Städte beobachtet werden. Ich bin überzeugt, dass sehr viele Arbeitsplätze auf Arbeitsweg optimiert werden könnten, d.h. die viele Arbeitsstellen könnten beispielsweise zwischen den Bernern und Zürchern abgetauscht werden ohne Qualitätseinbusse für den Arbeitgeber aber einem grossen Gewinn der Lebensqualität für den Arbeitnehmer.

Der Bund oder die Kantone können einen solchen Stellenabtausch fördern.

Was macht die Politik…

Unsere verkrusten Politiker sollten endlich agieren und sich nicht immer nur durch den Lobbyismus der Wirtschaftsführer des Autozeitalters die Richtung vorgeben lassen. Ich bin schon erstaunt wie wenig innovativ die Politik ist, anderseits wird dies auch verständlich, besteht doch unser Bundesrat in der Mehrheit noch immer aus alten Herren, die wahrscheinlich mit der heutigen Technologie nicht mehr Schritt halten können.

UBS-CEO Marcel Rohner und UBS Verwaltungspräsident Peter Kurer haben oder werden das sinkende Schiff UBS verlassen. Die zwei pensionierten CEO Grübel und der designierte Verwaltungsratspräsident Villiger sollen die UBS vor dem Untergang retten.

Heute wird das schweizerische Bankgeheimnis für nicht schweizerische Steuerpflichtige aufgeweicht. Am Tag der UBS-Rettung hatte ich folgenden Eintrag geschrieben „Die UBS AG ist gescheitert und die Politiker wollen ihr die Schweiz opfern„, die Schweiz haben die Eliten noch nicht geopfert, dafür aber das Schweizer Bankgeheimnis.

Der UBS-Aktienkurs fällt gegenüber ihren Konkurrentinnen ins Hintertreffen, im folgenden Chart sehen wir den Vergleich mit der Deutschen Bank und Credit Suisse. Anfangs Jahr konnte die UBS noch zulegen, danach folgte der tiefe Fall bis zum 10.03.2009. Seither legten die Credit Suisse und Deutsche Bank erheblich mehr zu als die UBS, es scheint als hätten die Investoren seit dem UBS-Bankgeheimnis-Debakel die Hoffnung in die UBS vollends verloren.

Vergleich UBS, Credit Suisse und Deutsche Bank

UBS-CEO Oswald Grübel

Wie UBS am 26.02.2009 bekannt gab, hat der Verwaltungsrat Oswald J. Grübel mit sofortiger Wirkung zum neuen Group Chief Executive Officer (CEO) ernannt. Damit vollzieht sie einen weiteren Schritt, um das Vertrauen wieder herzustellen und das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Ist CEO Grübel der Retter?

Grübel war bis am 4.05.2007 der CEO der Credit Suisse und ging danach in die Pension. Damit steht sein Name nicht im Zusammenhang mit der Finanzkrise, die nur einen Monat nach seinem Abgang sichtbar für die interessierte Öffentlichkeit ausbrach. Wahrscheinlich hatte er einen sehr guten Job bis zu seinem Abgang gemacht, andernfalls wäre die Credit-Suisse bisher kaum ohne Staatshilfe durch die Krise gekommen.

Einige interessante Statements von Oswald J. Grübel

Handelszeitung (29.10 – 4.11) Nr. 44 /2008
Braucht es nicht auch mehr Eigenmittel, zumal noch mit weiteren Verlusten gerechnet werden muss?
Grübel: Der Argumentation der Bankenaufsichten, dass die Banken mit mehr Kapital sicherer sind, würde ich nicht uneingeschränkt folgen. Das Einzige, was vor Unfällen schützt, sind ein guter Verwaltungsrat und eine Geschäftsleitung, die das Geschäft versteht. Die UBS hat innerhalb kurzer Zeit über 40 Mrd. Fr. verloren, welche Rolle spielt es da, wenn sie 10 Mrd. Fr. mehr Kapital hat? Es hätte nie passieren dürfen, dass eine Bank ihr ganzes Kapital verliert und die Aufsichtsbehörde es nicht bemerkt.
Wie steht die UBS jetzt da?
Grübel: Das kann nur die Bank selber beurteilen, für Aussenstehende ist das schwierig. Klar ist aber, dass das Management, der Verwaltungsrat und die Bankenaufsicht die Lage von Anfang an immer wieder falsch eingeschätzt haben. Das sollte einfach nicht passieren.
Müsste die UBS-Spitze also die Konsequenzen ziehen und zurücktreten?
Grübel: Das sollte sich die EBK fragen. Wenn ein Management das eigene Geschäft wiederholt derart falsch einschätzt, muss man sich fragen, wie gut es ist. Aber nicht nur das Management, sondern auch die Aufsicht hat versagt. Die UBS wurde noch vor zwei Jahren als Massstab für alle Banken hingestellt.
Warum hat die EBK dies nicht erkannt?
Grübel: An den Kapazitäten kann es nicht liegen, denn fast alle Kosten der Aufsichtsbehörde werden den Banken belastet. Aber die Gehälter sind wegen des Beamtenstatus tiefer als in der Privatwirtschaft, deshalb ist die Arbeit für viele nicht attraktiv.

Kaspar Villiger

Herr Villiger steht für mich als Synonym von Misserfolg und FDP-Filz. Die Liste der Misserfolge von Kaspar Villiger ist lang, hierzu einige Beispiele:

Armee 95: Die Armee 95 war eine Reform in die völlig falsche Richtung. Das Maximale Dienstalter betrug 42 Jahre und ein 2-Jahres-Wiederholungskurse-Rhythums wurde eingeführt. Mit der Armee XXI wurden einige dieser schwachsinnigen Fehler der Armee 95 korrigiert. Wie weltfremd musste der damalige Bundesrat Villiger gewesen sein, Männer im Alter von 40 Jahren und mehr nochmals im Dreck „roppen“ zu lassen. Auch die Kaderausbildung war nicht durchdacht, daher war die Armee 95 nicht anderes als eine schlechte Übergangslösung.

Swissair: Das Grounding der Swissair am 2.10.2001 hat den Schweizer Steuerzahler einige CHF 100 Millionen gekostet. An diesem Tag verlor die Swissair ihre Glaubwürdigkeit – wer Bucht schon bei einer Fluggesellschaft ein Retourticket die ihre Kunden am Boden stehen lässt? In der Transformationszeit von der Swissair zur Swiss flogen fast leere Swissair-Flugzeugen in der Welt herum. Zudem war die Swiss am Anfang völlig überdimensioniert, sie musste schrittweise verkleinert werden.

Swiss-Re: Seit 5 Jahren steht der Schönwetter-Verwaltungsrat Villiger für die strategische Ausrichtung der Swiss Re in der Verantwortung. Bekanntlich steht die Swiss-Re nahe am Abgrund, andernfalls würde sie niemals den Deal einer nachrangigen Wandelanleihe mit jährlichem Kupon von 12 Prozent eingehen. Der grösste Risikofaktor ist der Mensch. Wenn Gier und Masslosigkeit seine Sinne trüben, nützen die besten Strukturen und Prozesse wenig, schrieb Villiger. Warum aber holte der Swiss-Re-Verwaltungsrat 2006 Jacques Aigrain ins Unternehmen?

Ist Villiger die richtige Wahl?

„Ich habe mir lange überlebt, ob ich die Aufgabe annehmen soll“, erklärte Villiger. Eine erste Anfrage der UBS habe er abgelehnt. Nach wenigen Wochen sei die UBS aber erneut an ihn herangetreten, und ihn gebeten, den Entscheid zu überdenken. „Am Samstag habe ich ein langes Gespräch mit Grübel geführt, danach habe ich zugesagt“. Mit einem Mann wie Grübel sei es zu schaffen, sagte Villiger. Wichtig sei für ihn auch die Aufgabenteilung: „Grübel führt die Bank, ich führe den Verwaltungsrat“, sagte Villiger in der „Tagesschau“.

Das Problem von Villiger liegt darin, dass er nur das macht, was ihm seine Experten empfehlen. Wie er zum Job als UBS-Verwaltungsratspräsidenten kam, ist ein typisches Beispiel für sein Verhalten.

Auch ein Grübel ist nicht von Fehleinschätzungen gefeit. Daher braucht es einen UBS-Verwaltungsrat, der kritische Fragen stellen kann und nicht blind dem Guru Grübel folgt.

Auch das Investmentgenie Warren Buffett gab in dem Jahresrückblick Fehler zu – er habe „einige Dummheiten gemacht“. So habe er völlig falsch gelegen, was die Entwicklung der Ölpreise angeht.

Niemand ist immun gegen Fehler, nicht ein Warren Buffet und so schon gar nicht ein Oswald Grübel. Um Dummheiten zu vermeiden, braucht die UBS einen Verwaltungsratspräsidenten, der seinem CEO auch kritische und unbequeme Fragen stellen kann.

Villiger ist definitiv der falsche Mann für diese schwierige Aufgabe als UBS-Verwaltungsratspräsident.

Es bleibt viel Arbeit für Grübel und Villiger

Die durch die UBS verwalteten Vermögen sind im Jahr 2008 um über CHF 1000 Mrd. gesunken, d.h. ein Drittel weniger als noch im 2007. Der Personalbestand wurde um zirka 6000 Angestellten reduziert und ist mit 77783 immer noch ähnlich hoch wie im „erfolgreichen“ Jahr 2006.

Jahr Angestellte Konzernergebnis CHF Mrd. Verwaltete Vermögen CHF Mrd.
2008 77783 (20887) 2174
2007 83560 (5247) 3189
2006 78140 11527 2989
2005 69569 9442 2652

Was ich befürchte, dass Herr Villiger demnächst dem Schweizer Steuerzahler das UBS-Rettungspaket II verkaufen wird. Hoffen wir das Beste für die UBS und das sie nicht weitere Staatshilfe benötigt.

Gute Nachricht für den Schweizer Steuerzahler

Mit dem Jahresabschluss der UBS wurde bekannt, dass die UBS maximal USD 39.1 Mrd. statt USD 60 Mrd. in den Schweizerischen Nationalbank(SNB)-Stabilisierungsfonds transferiert. Für den Schweizer Steuerzahler eine sehr erfreuliche Nachricht. Nicht transferiert werden Monoline-versicherte Wertschriften und Wertpapiere die auf Studiendarlehen basieren. Ein Teil der Presse glaubt, dass die UBS diese „guten“ Wertpapiere zurückhalten will, ich sehe in diesen Wertpapieren nur einen hohen Abschreibungsbedarf, daher sollten wir die Reduzierung des SNB Risikos dankend annehmen.

Gemäss der UBS und SNB wurden diese Wertschriften nicht transferiert, weil die UBS diese teilweise neu nach Fair Value und nicht mehr nach Marktwert bewerten kann.

Die UBS hat ihre risikogewichteten Aktiven gemäss Basel II, im 4. Quartal (Q) 2008 um 9% auf CHF 302 Mrd. reduzieren können. Damit ist klar, dass die UBS nur dank der SNB-Transaktion ihre Risiken reduzieren konnte.

Schlechte Nachricht für die Schweiz

Nebst dem Jahresverlust von zirka CHF 20 Mrd. verlor die UBS netto Kundengelder in der Höhe von CHF 226 Mrd. in einem Jahr, wovon rund CHF 100 Mrd. auf reiche Privatkunden entfielen. Trotz der Staatshilfe durch den Bund und der SNB betrug der Nettoneugeldabfluss immer noch CHF 85.8 Mrd. im 4Q 2008. Noch am 4.11.2008 sprach UBS-CFO John Cryan von ermutigenden Zeichen beim Nettoneugeld seit der Bekanntgabe der Transaktion mit der SNB. Diese Aussage entpuppte sich im Nachhinein mehr als Wunschdenken als Realität. Ich hatte schon früher einmal geschrieben, dass gerade dieses Rettungspaket wahrscheinlich viele Kunden verscheuchen würde. Mit ihrem Abschreibungsbedarf von USD 48.6 Mrd. im Subprime Markt, besetzt die UBS immer noch einer der vorderen Plätze. Sie wird in der Zukunft natürlich zurückfallen, da der SNB-Stab Fund die weiteren Abschreibungen in diesem Markt tragen muss. Siehe „Banks‘ Subprime Market-Related Losses, Top $815 Billion: Table“ für vollständige Liste.

Firma Abschreibungen Kapitalerhöhung
Wachovia Corporation 97.9 11.0
Citigroup Inc. 85.4 109.3
Merrill Lynch & Co. 55.9 29.9
UBS AG 48.6 32.1
Washington Mutual Inc. 45.6 12.1
Bank of America Corp. 40.2 78.5
HSBC Holdings Plc 33.1 4.9
JPMorgan Chase & Co. 29.5 44.7
National City Corp. 26.2 8.9
Morgan Stanley 21.5 24.6
Wells Fargo & Company 17.3 41.8
Lehman Brothers Holdings Inc. 16.2 13.9
Deutsche Bank AG* 15.8 5.9
Royal Bank of Scotland Group Plc 14.8 50.1
Barclays Plc* 14.7 27.6
Credit Suisse Group AG 13.7 11.7
IKB Deutsche Industriebank AG 13.4 11.0
ING Groep N.V. 12.3 19.0
HBOS Plc 9.3 23.2
Credit Agricole S.A. 8.9 11.6
Fortis 8.5 20.9
Mizuho Financial Group Inc. 8.1 6.6
Societe Generale 7.8 10.8
Goldman Sachs Group Inc. 7.1 20.5
PNC Financial Services Group 7.1 8.1
Bayerische Landesbank* 6.8 19.3
Canadian Imperial Bank of Commerce 6.8 2.6
DZ Bank AG 6.7 0.0
SunTrust Banks Inc 6.0 4.8
BNP Paribas 5.5 3.3
Hypo Real Estate Holding AG 5.2 0.0
Indymac Bancorp 4.9 0.0
Fifth Third Bancorp 4.8 6.0
KBC Groep NV 4.7 7.2
Banco Santander SA* 4.7 18.6
Dresdner Bank AG 4.7 0.0
….    
Total 815.6 855.7

Vergleich Rettungspakete USA und UBS

Mir ist es klar, dass die UBS die Staatshilfe reduzieren wollte. Sie belegt in der Negativliste der Staatshilfe auch mit dem reduzierten Betrag von USD 46 Mrd. einer der vordersten Plätze. Zudem haben die US-Grossbanken versprochen, die Staatshilfe bis 2012 zurück zu zahlen. Die UBS bekam eine USD 39.1 Mrd. bzw. USD 35 Mrd. Bad Bank. Viel Staatshilfe ist gleich schlechte Bank und keine Staatshilfe ist gleich gute Bank, so denken nicht wenige bei der Wahl ihres Finanzinstitutes. Somit gehört die UBS zu den schlechtesten Banken weltweit!

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Trotz der Finanzhilfe des Staates an die UBS halten es die schweizerischen Regierungsparteien nicht für nötig, ihre Parteispenden offen zu legen. Daher muss ich davon ausgehen, dass die UBS die Parteien CVP, SVP und FDP für die Durchsetzung ihrer Interessen bezahlt – diese sind typische Merkmale einer Bananenrepublik. In den USA müssen die Spenden offen gelegt werden, damit sind die politischen Interessenvertreter der Banken sofort ersichtlich.

Was würde der Konkurs UBS bedeuten?

Eine interessante Aussage machte diese Woche Bundesrat Merz im Zusammenhang mit der Übergabe der Daten von den zirka 300 mutmasslichen Steuerbetrügern an die USA. Gemäss Finanzminister Hans-Rudolf Merz würde der Konkurs der UBS bis zu 100 Mrd. und langfristig sogar 300 Mrd. kosten. Ich würde gerne sehen, wie sich die Summe von 300 Mrd. zusammensetzt, es ist mit Sicherheit nicht nur die Differenz zwischen Aktiven und Passiven der UBS-Bilanz.

Die hohen Löhne der Grossbanken

Die Finanzbranche hat gemäss Marcel Rohner, UBS die höchste Wertschöpfung gehabt. Damit werden die immer noch hohen Fixlöhne von Durchschnitt CHF 180‘000 bei der UBS begründet. Mit einem Verlust von zirka CHF 20 Mrd. im Jahre 2008 noch von einer hohen Wertschöpfung zu sprechen, ist mehr als ironisch.

Eine andere Begründung ist die scheinbar hohe Dichte der Talente in der Finanzindustrie. Hierzu erinnere ich die UBS an die Misserfolge des von Herrn Costas gegründeten Dillon, Read Capital Management (DRCM) im Jahre 2005. DRCM beschäftigte 120 hochgejubelte Talente während zirka 2 Jahren, danach blieb ein hoher Abschreibungsbedarf und der DRCM musste in das Investment Banking integriert werden. Die Bankentalente haben zig Produkte erfunden, die heute völlig “eingefroren” sind, das Finanzsystem liegt auf der Intensivstation und viele westliche Grossbanken haben Zombie Status.

Bei der UBS werden bis zu CHF 3.8 Mrd. an Boni für das Jahr 2008 bezahlt, wobei davon CHF 1.6 Mrd. aufgeschobene Lohnzahlungen sind. Die Schweizer Politiker haben sich teilweise stark über die CHF 2.2 Mrd. Boni Zahlungen für das Jahr 2008 erregt. Seit die Schweiz viel Geld in die UBS gesteckt hat, ist die UBS-Führsprecherin Finma nicht verlegen, diese Boni als überlebenswichtig für die UBS zu deklarieren – und siehe die Politiker schwiegen.